Für diesen Artikel wurde ich den letzten Tagen aus meiner Facebook Timeline inspiriert. Dort hatte ich etwas über Vergebung gelesen und das man dafür anscheinend bestimmte Voraussetzungen braucht. Das stimmt so nicht und das möchte ich in diesem Artikel jetzt aufzeigen. Sich und anderen zu verzeihen sollte immer angewandt werden, sobald ein Problem erscheint. Dabei ist es vollkommen egal, ob man sich gerade in größter Wut, Aggression, Zweifel, Trauer oder Angst befindet.
Vergebung – Wie leicht ist es zu vergeben
Genau dafür ist sie doch da, um zu berichtigen. Um den inneren Frieden wieder herzustellen. Wir brauchen keine besonderen Seinszustände, allerdings brauchen wir den Willen zu vergeben wollen. Wir brauchen auch nicht zu warten bis wir ein bestimmtes Gefühl in uns haben um vergeben zu können. Umso schneller man vergibt, umso besser ist es auch. Und falls wir es mal vergessen haben ist das auch kein Problem, zu vergebene Situationen tauchen solange wieder auf bis sie vergeben sind.
Doch was macht Vergebung so schwer
Drei Punkte können dazu führen das Vergebung einem wirklich schwer erscheint. Fangen wir mal mit den Werten an. Jeder gibt dem was erlebt und erreichen möchte einen bestimmten Wert, je höher das Ziel, desto höher ist in der Regel auch der Wert dem wir einer Sache, einem Ding oder Situation geben. Dieser Wert hat für uns eine „besondere Vorstellung“ wie etwas für uns zu sein hat. Diese besondere Vorstellung macht das Verzeihen schwer.
Ich möchte mal an dieser Stelle ein kleines Beispiel geben wie sowas aussehen kann. Vor kurzem habe ich mal eine Frau kennengelernt, die die Vorstellung hatte ihren Kindern eine bessere Zukunft aufzuzeigen als sie selbst erlebt hatte. Daraus hatte sich eine sehr hohe Erwartungshaltung entwickelt. Nun, der eine oder andere kennt das vielleicht von sich selbst, umso höher die Erwartungen sind, desto höher ist die Gefahr enttäuscht zu werden. Und genau das erlebte diese Frau jetzt. Die Kinder sind ihren eigenen Weg gegangen und vollkommen anders, als sich die Mutter das vorgestellt hatte. Diese Erwartungshaltung ist dann dieser Frau zum Verhängnis geworden. Durch das hineinsteigern, ihren Kindern einen besseren Weg zeigen zu wollen, gab sich sich jetzt die Schuld dafür, dass sie es nicht so hinbekommen hatte, wie sie sich es vorgestellt hatte.
Dadurch wurde die Vergebung scheinbar unmöglich gemacht, weil die zu erwartende Vorstellung und sich die Schuld dafür zu geben einen so hohen Wert ergab, dass sie dadurch krank wurde. Soviel ich weiß, geht es der Frau heute besser, als damals wo ich sie kennengelernt hatte. An diesem Beispiel kann man gut erkennen, dass bestimmte Werte uns in Situationen führen können, die zum einen unser Leben total begrenzen, bis hin zu schweren Krankheiten und zum anderen verlieren wir den Blick auf das wesentliche und anderen Lösungsoptionen, die das Verzeihen scheinbar unmöglich macht.